Surfreise 2015 – Comersee
Der Comersee – mit ihm sind viele Wassersportler in einer Hass-Liebe verbunden.
Der Comersee – Jahr für Jahr schreibt er Geschichten die in den nächsten Jahren beim geselligen Treffen genüsslich erzählt werden.
Der Comersee – hier werden Legenden geboren!
Knapp 2 Dutzend WSCE’ler und Gäste fanden heuer den Weg in die Wüste von Domaso. Der Camping «Deserto» ist unsere Anlaufstelle für den Clubausflug. Hier wacht die Signora über ihr Reich und bestimmt wo’s lang geht. Da kann nicht einer seinen Bus irgendwie hinstellen. Aber wenn Jomo Schaumkrönchen sieht – aufriggen und los – alles andere ist Nebensache. «Wem geört diese Auto?». Wie kleine Buben stehen wir da und suchen nach Erklärungen. Zum Glück hat Jomo den Schlüssel zurückgelassen, so dass die Situation zur allgemeinen Zufriedenheit bereinigt werden kann. Jaja Jomo – unser aller Vorbild – als Politiker wärst du jetzt bereits in Erklärungsnotstand!
Damit ist aber auch bereits gesagt: am Donnerstag hatte es Wind. Um die Mittagszeit rund 10 kn, am Nachmittag stetig zunehmend. Aber er war löchrig und böig – und kam aus mindestens 3 verschiedenen Richtungen!
In der Nacht auf Freitag hatte der Spass ein Ende – der Regen setzte ein. Dauerregen, dazwischen immer wieder Gewitterzellen. Freitag um die Mittagszeit keimte mit einzelnen Sonnenstrahlen Hoffnung auf: «Nordföhn wird kommen und die Wolken vertreiben» war die beliebteste Vorhersage. Es war auch noch die Rede von Südwind der aus Norden kommt! Doch weit gefehlt: es begann wieder zu regnen, nicht zu knapp! Doch wenn die richtigen Leute zusammen sind geht auch an solchen Tagen einiges ab.
Samstag weckte uns wieder die Sonne, und als Wind aufkam, war der Regentag schnell vergessen. Um die Mittagszeit blies der Wind konstant mit 10-12 kn, danach nahm der Mittelwind ab dafür die Böenspitzen zu. Ich mit meinem überschaubaren Können hatte damit meine liebe Mühe. Yannick, eines unserer jüngsten Klubmitglieder probierte das neue 3er Rigg aus – da wächst ein Talent heran. Auch Merlin, ein weiterer hoffnungsvoller Jungsurfer, kam von Stunde zu Stunde besser klar und erlebte seine ersten Gleitphasen. Andere hatten weniger Glück, ihnen wurden die wechselnden Windverhältnisse zum Verhängnis. Während Marc mit mühsamem Hochkreuzen den Rückweg fand, reichte bei Nicole irgendwann die Kraft nicht mehr. Gerade als Andi mit dem Abschleppseil auf dem Weg zu ihr war wurde sie von einem Boot mitgenommen.
Ein solcher Tag gibt Hunger – der gemeinsame Grillabend wurde vorbereitet. Doch halt: da fehlt doch noch einer! Wo ist Chrigu unser Kite-Haudegen? Der wird doch nicht schon wieder (siehe Bericht vom letztjährigen Ausflug)? Doch, tatsächlich! Diesmal wollte er in seinem Übermut eine Bucht auf der andern Seeseite erkunden – vergass aber auf den Wind zu achten. Kein Wind mehr heisst schwimmen und anschliessend Autostopp. Wenn ihm dieses Kunststück auch im nächsten Jahr gelingt, ist er erster Anwärter auf einen noch auszuschreibenden Award (Vorschläge zu Handen der GV können eingereicht werden).
Der Sonntag war wiederum ein Prachtstag, einige genossen die Sonne, andere begannen mit zögerlichen Abreisevorbereitungen. Kusi, Seppi, Alain und Jomo schwangen sich auf’s Bike und erklommen einen Berg. Die Vorfreude auf die Abfahrt wurden aber von einem sanften «pfffffffff» gestört. Jomos Hinterreifen war platt – aber ein guter Biker hat immer einen Ersatzschlauch und/oder Flickzeug dabei. Niemand behauptet dass die vier schlechte MTB’ler sind – aber wie Jomo vom Berg runterkam könnt ihr euch denken.
Am Nachmittag kam nochmals Wind auf, den einzelne zu letzten Übungsrunden nutzten. Nach zwei Uhr lichteten sich die Reihen langsam, alle versuchten möglichst staufrei nach Hause zu gelangen.