Kingfisher, Philippinen 2017

Jomo & Seraina schreiben: Wir reisten über Weihnachten und Neujahr 2016/17 für sechs Wochen durch die Philippinen. Hauptziel war der Surfspot Kingfisher in der Region Ilocos Norte auf der Hauptinsel Luzon. Um etwas vom Land zu sehen, verbrachten wir lediglich zwei Wochen in Kingfisher und bereisten in der restlichen Zeit die Inseln Cebu, Malapascua, Negros, Apo und Luzon – gerade einmal fünf der gesamthaft 7107 philippinischen Inseln!

Begonnen hat unsere Reise jedoch mit einem dreitägigen Aufenthalt in Singapur. Eine faszinierende Stadt mit ihren verschiedenen Kulturen (v.a. Chinesen, Malaien und Inder), ihrer Ordnung und Architektur, sowie dem tropischen Klima. Von Singapur ging es dann weiter nach Cebu City von wo aus wir in den folgenden zwei Wochen die Inseln Cebu, Malapascua, Negros und Apo bereisten, um zu tauchen oder die tropischen Regenwälder zu besuchen. Nach Seraina’s kurzem krankheitsbedingten Aufenthalt in einem Krankenhaus in Dumaguete, flogen wir schliesslich kurz vor Weihnachten in den Norden nach Laoag, von wo wir nach einer fünfstündigen Bus- und Tricyclefahrt Kingfisher erreichten.

Kingfisher ist eine Lodge, die vom Philippinen Mon betrieben wird und ca. eine halbe Stunde von der nächsten „Stadt“ entfernt liegt. Etwa 2011 tauchten Kiter auf und eröffneten das Surfcenter auf dem Gelände der Lodge, die über einfache Beachhuts bis hin zu ziemlich luxuriösen Apartments verfügt. Wir wohnten in einer der Beachhuts, mit wunderbarem Blick über Strand und Meer.

Der Surfspot direkt vor der Lodge besteht aus einem etwa 200m dem Strand vorgelagerten Riff, auf welchem die Wellen brechen. Während ausgeprägter Flut oder Sturmflut kann man wahlweise entweder im Innenbereich des Riffs auf Flachwasser oder ausserhalb des Riffs in den Wellen windsurfen. Bei Ebbe oder während Zeiten mit schwachen Gezeiten ist das Wasser innen zu flach für die Windsurffinnen (und allfällige Schleuderstürze :-/ ). Man kann jedoch mit Schuhen zur Aussenseite des Riffs gehen und von dort aus starten. Der Wind bläst side-off bis side-on von rechts und normalerweise für 4.xm2 Segel und mit Windwellen mit einer Periode von ca. 8 Sekunden. Perfekt sind die Bedingungen bei Wellengrössen zwischen einem und zwei Metern, weil die Wellen dann ziemlich geordnet brechen. Bei grösseren Wellen wird der Spot sehr selektiv. Die Wellen brechen dann oft close-out und sehr hohl auf das flache Riff. Vorteil an solchen Tagen ist jedoch, dass die Region eine Vielzahl weiterer menschenleerer Spots zu bieten hat, welche mit dem Bus des Surfcenters besucht werden können. Zur Auswahl stehen etwa die Lagune in Bangui mit einem Flachwasserbereich von ca. 200 auf 400m, mehrere Wavespots entlang der Küste (Blue Lagoon, Lighthouse, etc.) oder der Wellenreitspot Saud Beach, der bei Swell von mehr als zwei Metern schöne Lefthander bietet.

Nach unseren zwei Wochen in Kingfisher nahmen wir uns noch eine knappe Woche Zeit, um vorbei an den eindrücklichen Reisterassen in Zentralluzon zurück nach Manila zu gelangen. Von da aus flogen wir, mit Kurzauenthalt im 35 Grad kälteren Peking, zurück in die Schweiz.

Fazit: Kingfisher ist ein toller Ort um abzuschalten und sich zu erholen. Geeignet ist der Spot jedoch eher für fortgeschrittene Windsurfer, die gut mit stärkerem Wind und Welle klarkommen. Die Region Ilocos Norte, wo Kingfisher liegt, ist aber wegen seiner Ursprünglichkeit und der wunderschönen Natur definitiv einen Besuch wert!

 

Quick Spot Check:

Jahreszeit: Oktober oder Januar – März

Wassertemperatur: 25 Grad

Wellenart: Reefbreak, Swell oder Windwelle, innen Flach

Surf-Level: Intermediate – Fortgeschrittene

Crowd-Faktor: wie eine kleine Familie

Budget: mittel – gross

Verpflegung: preiswert und umfangreich, frisch und super lecker

Link: kingfisher.ph (Seiten auch auf FB und Instagram)

Johannes & Seraina Manser
Januar 2017